Samstag, 20. September 2014

Gute Schnecke, böse Schnecke

Wussten Sie, dass Schnecke nicht gleich Schnecke ist? Für Gartenbesitzer bzw. Pflanzenliebhaber gibt es da große Unterschiede.
Vor drei Jahren war unser Garten noch der Parkplatz von Baggern und Lastwagen oder die Lagerfläche für Material und Bauschutt. Nach dem Einzug ins schöne neue Haus blickten wir auf diese Mondlandschaft. Natürlich kann man nicht immer alles gleich haben, aber genervt war ich schon. Ich versuchte mühsam und aufwendig mit Töpfen und einem einzigen Beet wenigstens etwas Gartenfeeling zu entwickeln. Dabei lernte ich auch diese beiden Exemplare kennen: die Nacktschnecke und den Schnegel. 
Nacktschnecken  kannte ich schon von feuchten Waldwegen. Ich fand sie immer schon ziemlich eklig. Nun gab es sie zuhauf bei uns und freuten sich über jedes zarte grüne Pflänzchen, was ich vor ihr Maul stellte oder sähte. 
Doch neben den unzähligen roten Viechern entdeckte ich auf einmal auch leopardenfarbig gefleckte dunkle Exemplare. Das waren Tigerschnegel, von denen ich noch nie vorher gehört hatte. 
Zwar immer noch ziemlich eklig, zumindest für mich, aber wenn man der Internet-Literatur glauben darf, fast schon nützlich. 
Rückblickend gesehen mag das stimmen, denn heute, zwei Jahre später, habe ich schon länger keine von den großen Biestern mehr im mittlerweile grünen Garten gesehen. Es gibt noch kleine, die den Salat mitessen wollen und solche mit Haus. Schnecken mit Haus sollen die guten Schnecken sein! Sie fressen angeblich keine zarten jungen Pflänzchen , sondern räumen sozusagen den Müll weg, da sie nur Abgestorbenes fressen. Also denn, herzlich willkommen Schnecklein!



Donnerstag, 18. September 2014

Kunst in der Küche

Kunst? Vielleicht eher Experiment?

Seitdem ich vor einigen Jahren angefangen habe Fruchtliköre selbst herzustellen, mache ich dies nun mit wachsender Begeisterung. Doch bitte Vorsicht mit dem Begriff "Fruchtlikör"! Gemeint ist, dass man Früchte oder/und Gewürze - eben geschmacksgebende Dinge - mit Zucker und Alkohol reifen lässt um den sehr alkoholischen Sud später zu genießen. 

Die ganze Sache ist eher experimentell und so ist es sehr spannend, was hinterher rauskommt und ob das auch schmeckt. 

Der letztes Jahr angesetzte Quittenlikör aus gekochten Quitten, Doppelkorn, Zucker und oder Kandis und evt. irgendeinem Gewürz war super. Er ist nun leider fast leer und blöderweise habe ich mir nicht notiert, was ich alles rein habe. Ich weiß nur noch, dass das Abfiltern nach einigen Wochen schwierig war, weil die Masse fast geliert war.
Dieses Jahr habe ich viel weißen Kandis mit geviertelten Quitten und ein bißchen Wasser gekocht und das Mus zusammen mit einer Flasche Doppelkorn in ein Glas gefüllt und dies dunkel gestellt. Mal sehen wie es weitergeht, es ist auf jeden Fall noch flüssig. Gelegentlich muss ich ein bisschen schütteln oder rühren, auch mal probieren und nachwürzen (dann schreibe ich aber auf, mit was). Später wird dann der Likör abgefiltert und in schöne Flaschen gefüllt, wo er noch ein bißchen nachreifen darf.

Und heute nun das absolute Experiment: Orangenlikör aus den kleinen Zitrusfrüchten vom Zier-Orangenbaum. Ob das was wird? Heute sah es toll aus und roch super.
Die Essbarkeit der Früchte hatte ich kürzlich im Selbstversuch ausprobiert. Hat nicht gebizzelt, mir wurde nicht schlecht, aber sauer sind sie. Nun sind sie also mit Zuckersirup und Doppelkorn im Glas und wenn ich Glück habe, schmeckt bald der Sud so toll, wie die Früchte heute riechen.